Michaels Tagebuch

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10. Winterbach Zeltspektakel

„Abenteuer Zeltspektakel oder als Westfale unter Schwaben“

Die Veranstaltungen

Tag 1: Amy Macdonald

Der LKW mit Musikinstrumenten und anderem wurde gemeinsam mit Amys Crew entladen und aufgebaut. Im Laufe des Tages wurden Ton- und Lichtanlage eingestellt. Draußen füllte sich der Biergarten. Auch hier viele Helfer. Kassen, Zapfanlagen, Getränkeausgaben, Leergutrücknahmen, Nachschub für Kühlschränke und Bierfässer, Garderobe, Müllentsorgung, Ordnerbereiche, Infostand und vieles mehr musste „vorn“ bedient werden. Zusätzlich wurde der VIP- und der Backstagebereich mit Personal bestückt. Daneben immer wieder kleine Reparaturarbeiten.

Als das Zelt mit ca. 3.800 Fans gefüllt war und Amy auf die Bühne kam, startete das Zeltspektakel richtig durch. Ich denke, dass sich bei allen Ehrenamtlichen, die schon vorher viel Herzblut und Fleiß ins Gelingen der Veranstaltung eingebracht hatten, ähnlich wie bei mir die Ärmchenhaare aufstellten. Man war einfach stolz, als ein Rädchen in diesem Getriebe zum Gelingen beigetragen zu haben. Toll zu sehen wie sich die Stimmung zwischen der Band und dem Publikum aufbaut. Amy verstand es immer wieder, mit kleinen Anekdoten, eine lockere Atmosphäre herzustellen. Alles in allem eine tolle Show.

Während der Veranstaltung kam plötzlich starker Wind auf, das Zelt musste schnellstens verschlossen werden. Anschließend wurden draußen „fliegende“ Zäune von ihren Segeln (Sichtschutz) befreit. Irgendwie hat auch das geklappt (obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Besitz des „Heinz’schen“ Seitenschneiders war).

Für die Abbauhelfer begann die Arbeit nach der letzten Zugabe. Gemeinsam mit der Crew wurden Tonnen von Material in den LKW verladen. Alles musste flott gehen. Die Crew sollte am anderen Tag in Singen wieder aufbauen. Zu diesem Zeitpunkt konnte keiner ahnen, dass dieses Konzert wegen Unwetters ausfallen würde. Die Crew (wie später auch die anderen) war außerordentlich nett und bedankte sich bei uns allen per Handschlag.

Gegen 2:00 Uhr morgens war ich im Hotel. 6:00 Uhr ging der Wecker, wurde mehrmals weg gedrückt. Dann aber flott nach draußen ins Auto und mit Luise zum gemeinsamen Frühstück ins Helferzelt.

Es wartete – neben einer Menge schwäbisch für mich – genug Arbeit auf alle. Tische und Bänke säubern im Biergarten, Getränke nachfüllen, Zelt säubern, Müll entsorgen und allerlei kleine Reparaturarbeiten wurden erledigt. Unter der Sitztribüne wurde eine indirekte Beleuchtung für die Stufen installiert. Die Lampen haben Geli und ich vorher im Toom geholt (wurden von Dominik anschließend durch bessere aus einem anderen Baumarkt ersetzt). Barbara half tatkräftig mit und war ein wenig pikiert, dass die Männer ihr schwere Arbeit nicht zutrauten oder nur gentlemanlike dieselbe abnehmen wollten. Kam nicht gut bei der Lady an. Sie konnte echt schaffe und schreckte auch vor schweren Teilen nicht zurück. Oben wurde in der Zwischenzeit weißes Gafferband auf die Stufen geklebt. Der Sichtschutz wurde mit dem Allzweckbefestiger Kabelbinder wieder an die Zäune gehängt. Später stellte sich heraus, dass es vergeblich war, der Wind hat letztendlich gewonnen.

Immer wieder gab es kleine Einsätze, unser Werkzeugzelt (Toom Filiale) wurde zum meist besuchten Ort. Einige Tage später kam auch der Regen zu Besuch ins Zelt und dann ins Material. Walter hat mich motiviert, mit ihm alles auszuräumen, zu trocknen und zu sortieren. Hat eine Weile Ordnung gebracht.

Tag 2: Golden Earring und die Kenny Wayne Shepherd Band

Die Backstage-Mannschaft hatte nun doppelt zu tun. Den Soundcheck nach dem Mittagessen erlebte ich im großen Zelt. Erschöpft durch die schwäbische Sprache, harte ungewohnte Arbeit und wenig Schlaf nickte ich auf einem Tribünenstuhl ein. Das Zelt war erfüllt vom hämmernden Donner des Schlagzeugs und herrlich wimmernden Lauten der Gitarren. Es war wirklich entspannend. Ich schreckte erst hoch, als Dominik das letzte Stück vom Zeltmast auf den Holzboden sprang. Ich war direkt hellwach, also weiter schaffe (hat er bestimmt extra gemacht)!

Nach der Vorgruppe im Biergarten (auch hier immer tolle Musik) begann am Abend Golden Earring.

Die Band, die ich gefühlte 100 Jahre vorher als Teenager in Lippstadt als erste Band überhaupt live erlebt hatte, brachte mir ein interessantes Deja vu. Der Auftritt toll, am Klang hätte man noch etwas verbessern können. Da gibt es ja diese Theorie, dass man mit fortschreitendem Alter manche Töne nicht mehr so wirklich wahrnimmt.

Umbau für den Wechsel zur Kenny Wayne Shepherd Band. Ich fand den Auftritt bombastisch. Leider konnte ich nicht alles verfolgen, die Arbeit rief. Abbau der Anlagen, verpacken und in den Fahrzeugen verstauen, anschließend noch ein wenig aufräumen. Die Crews waren wieder sehr freundlich und dankbar. Tut gut. Gegen 2:00 Uhr morgens zurück ins Hotel. 6:00 Uhr klingelt der Wecker (bis 7:00 weg gedrückt).

Tag 3: Anastacia

Irgendwann im Laufe des Tages ist Anastacia eingetroffen. Es gab einen Sondereinsatz für die Helfer im Backstagebereich. Fachfrauen mussten her, Hosen enger machen. Hat (natürlich) super geklappt. Anastacia war hoch zufrieden. Eine der Hosen wurde dann auch auf der Bühne getragen. Winterbach ist in jeder Beziehung professionell.

Anastacia brachte ihren eigenen Securitychef mit. Ein großer schwarzer Mann mit grimmigen Ausdruck und ebenso grimmigen Gemüt. Eine Erfahrung auf die Lui gern verzichtet hätte. Dann ging es routiniert an den Bühnenaufbau. Anastacias Band hatte ordentlich viel Material dabei. Unter anderem schwere Bühnenteile, über die sie während der Show mit ihren Sängerinnen tanzte.

Anastacias gewaltige Stimme, ihr lockeres freundliches Wesen, ihre Persönlichkeit, die Band und das gesamte professionelle Auftreten machten den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Dann alles wie gehabt: Abbauen, Einpacken, Verladen, Aufräumen, gegen 2:30 Uhr schlafen und wieder viel zu früh aufstehen.

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